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Kamin und Dunstabzugshaube im Einklang: So gelingt’s!

Zukünftige Eigenheimbesitzer stehen während des Hausbaus vor vielen wichtigen Entscheidungen, u.a.: Soll der Wohnraum nur mit einer Heizung oder auch mit einem gemütlichen Kamin beheizt werden? Kombinierte, offen gehaltene Wohn- und Essbereiche werden immer beliebter und werfen so die Frage auf, worauf beim Einbau zu achten ist, wenn man sich für eine Holzfeuerstätte entscheidet. Denn Feuer braucht Sauerstoff. Wenn nun gleichzeitig an mehreren Stellen im Wohn- und Essraum Luft eingesaugt wird, kann es zu einem gefährlichen Unterdruck kommen. Aber keine Sorge! In diesem Beitrag zeigen wir, wie Sie ohne Probleme einen Kamin in Ihren Wohn- und Essbereich integrieren können und worauf Sie hierbei achten müssen.

Kamin und Dunstabzugshaube: Die Gesetze der Physik sprechen scheinbar zunächst dagegen

Zunächst ein kleiner Exkurs in die Physik: Damit ein Kamin richtig funktioniert benötigt er Verbrennungsluft, welche bei raumluftabhängigen Modellen aus der nächsten Umgebung, also aus dem Aufstellraum, entnommen wird. Die Abgase werden anschließend über den Schornstein sicher nach außen geführt. Im Raum herrscht nun ein atmosphärischer Überdruck. Dies ist nicht nur völlig normal, sondern auch notwendig. Er sorgt dafür, dass die Abgase nicht zurück in den Wohnraum gelangen.

Nun kommt die Dunstabzugshaube ins Spiel. Diese zieht während ihres Betriebs bis zu 1.000 Kubikmeter Luft aus dem geschlossenen Raum, ohne dabei Frischluft einfließen zu lassen. Unter normalen Umständen ist dies kein Problem. Brennt jedoch zusätzlich ein raumluftabhängiger Kamin, wird es eng mit der Luft im Raum! Denn Kamin und Dunstabzugshaube entziehen dem Raum zeitgleich Luft. Die Folge: es entsteht ein Unterdruck.

 

Durch diesen Unterdruck im Raum kann die Abluft der Feuerstelle nicht mehr durch den Schornstein abgeführt werden und gelangt im ungünstigsten Fall zurück in den Wohnraum, was zu einem erhöhten Kohlenmonoxid-Gehalt führt und sehr gefährlich werden kann. Vor allem bei der heutigen modernen Bauweise mit luftdichter Gebäudehülle muss hier anders geplant und gearbeitet werden. 

 

Dieses Phänomen gilt allerdings nicht nur für raumluftabhängige Öfen, auch raumluftunabhängige Holzfeuerstätten haben mit dem enormen Luftentzug durch die Dunstabzugshaube zu kämpfen. Ein raumluftunabhängiger Kaminofen wird an einen Luft-Abgas-Schornstein angeschlossen und holt sich somit die Verbrennungsluft nicht vom Aufstellraum, sondern über den Schornstein von außen. Um sicherzugehen, dass der Ofen dem Aufstellort wirklich keine Raumluft entnimmt, sind die Feuerraumtüren solcher Öfen nicht nur sehr dicht, sondern auch selbstschließend. Nun könnte man also glauben, dass das Zusammenspiel zwischen raumluftunabhängigen Kaminofen und Dunstabzugshaube einwandfrei funktioniert, da ja dem Raum lediglich an einer Stelle Luft abgezogen wird. Dem ist allerdings nicht so! Denn eine Dunstabzugshaube entzieht dem Raum so viele Kubikmeter Luft, dass auch die dichte Feuerraumtür nicht mehr standhalten kann und Luft bzw. gefährliche Abgase vom Kaminofen durch die Feuerraumtür in den Aufstellraum gezogen werden. 

Die Lösungen: So funktioniert das Zusammenspiel

Eine Dunstabzugshaube nach Außen ist daher nicht mehr Standard, sondern wird i.d.R. durch eine Umlufthaube ersetzt. Diese filtert die Luft, führt sie aber nicht nach Außen ab, sondern belässt sie im Raum. Kombiniert man solch eine Umlufthaube mit einem raumluftunabhängigen Kaminofen, dann gelingt das Zusammenspiel einwandfrei und es gibt keine Sicherheitseinrichtungen vorzunehmen. Ist in der Küche allerdings keine Umlufthaube sondern eine Abzugshaube installiert, bedeutet dies natürlich nicht automatisch, dass man nun auf sein gemütliches Kaminfeuer verzichten muss! – Auch hier gibt es Lösungen.

 

Um dafür zu sorgen, dass die Abgase des Kaminofens nicht in den Wohnraum gezogen werden, ist theoretisch schon das Öffnen oder Kippen eines Fensters ausreichend. Dies entspricht jedoch nicht den baulichen Standards und den gesetzlichen Vorgaben aus dem Wärmeenergiegesetz. Besser ist es daher mit dem Schornsteinfeger notwendige Sicherheitseinrichtungen zu besprechen und bei Bedarf ins Gebäude einzubauen. Es gibt verschiedenste Geräte, die Sie bei der Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen unterstützen.

 

Eine der einfachsten Lösungen ist ein Fensterkontaktschalter. Das nächstgelegene Fenster wird so mit der Dunstabzugshaube verbunden. Die Stromzufuhr für diese wird erst freigegeben, sobald das verbundene Fenster geöffnet wurde und somit frische Luft in den Raum gelangen kann.

 

Weitere Helfer, die zur Sicherheit hinzugezogen werden können:

  • Luftdruckwächter (Druck im Außen- und Innenbereich wird gemessen und verglichen)
  • Rauchzugwächter (Differenzdruck zwischen Raum und Ofenrohr wird gemessen)

Tipp!

Sie wissen noch nicht ob Sie eine Abzugshaube oder eine Lüftungsanlage in Ihrem Haus einbauen wollen und daher auch nicht, ob Sie jemals eine Sicherheitseinrichtung (z.B. Luftdruckwächter) für Ihre Feuerstätte benötigen? Kein Problem! Mit dem präventiven Vorrüstset für unsere KINGFIRE Kaminöfen sind Sie für die Zukunft bestens abgesichert. Es dient als Platzhalter für alle nötigen Elemente eines Druckwächters. Sollten Sie zu einem späteren Zeitpunkt einen Druckwächter benötigen, dann lässt sich dieser dank des Präventionssets ganz einfach und schnell nachrüsten.

Schiedel fire with kids

So steht dem Feuerstätten-Vergnügen nichts mehr im Wege!

Bei Berücksichtigung der Vorschriften ist auch der gleichzeitige Betrieb von einem Kamin mit einer Wohnraumlüftungsanlage problemlos realisierbar – Hier sollten Sie auf einen Luftdruckwächter oder einen Rauchzugwächter als Sicherheitsmaßnahme zurückgreifen. 

 

Sie sehen also, durch eine vorausschauende Planung und die Einhaltung einfacher Grundsätze haben auch offene Wohn- und Küchenbereiche, in Kombination mit moderner Gebäudetechnik und im Zusammenspiel mit einem gemütlichen Kaminofen ein harmonisches Miteinander. Dem Feuerstätten-Vergnügen steht also nichts im Wege!

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